Veranstaltung zu solidarischer Ökonomie
Wir leben einen Umgang mit Geld bei dem wir die Nähe zu den Menschen suchen. Wir finanzieren uns zum Beispiel über Direktkredite, bei denen wir den DirektkreditgerberInnen die Transparenz bieten, vor Ort nachzusehen, was mit ihrem Geld gemacht wird. So lernen auch wir die Menschen kennen, die uns eine Finanzierung vom Hof ermöglichen. In unserer solidarischen Ökonomie wiederum pflegen wir einen Umgang mit Geld, der einzig auf Vertrauen und Kommunikation aufbaut. So schaffen wir es ohne Vertrag oder anteilsmäßige Zu- oder Aufteilung, dass wir unser Geld in einen Topf werfen und uns daraus nehmen, was wir entsprechend unserer Bedürfnisse brauchen.
Von 29. Mai bis 2. Juni erzählen wir gemeinsam mit Menschen aus anderen Kollektiven von unserer Erfahrung mit solidarischer Ökonomie.
Die Vortragsreihe zu solidarischer Ökonomie:
Zwettl, Gasthof Hamerling, Galgenbergstr. 3 29.05. 18:00 Uhr
Krems, Nanacafé, Langenloiser Str. 4 30.05. 18:00 Uhr
Freistadt, Local-Bühne, Salzgasse 25 31.05. 18:00 Uhr
Waidhofen a.d.T., FIT Aktivcenter, Moritz-Schadek-Gasse 59 01.06. 18:30 Uhr
Horn, Hotel Blie, Robert-Hamerling-Str. 17 02.06. 18:30 Uhr
Erfahrungsberichte hören wir aus dem/ der:
Hofkollektiv Zwetschke (Zwettl im Waldviertel)
Kommune Waltershausen (Deutschland)
Wohnkollektiv Schrägwinkel (Schweiz)
Kommune Niederkaufungen (Deutschland)
Entsprechend der Politik der bedürfnisorientierten solidarischen Ökonomie verlangen wir keine fixen Eintrittsgelder.
Freiwillige Spenden nach Selbsteinschätzung nehmen wir gerne entgegen.
mehr Info…
Die Ökonomie des Alltags wurde in den letzten Jahrzehnten zunehmend von
Individualisierung und Partikularisierung geprägt. Ein Leben ohne eigenes Konto, ohne
eigene Bankomatkarte ist eventuell noch innerhalb der Kleinfamilie denkbar, darüber hinaus
jedoch nicht. Gleichzeitig wird das Geld in riesigen und undurchschaubaren Institutionen
organisiert.
Dem gegenüber stehen Alternativen, die auch zunehmend bekannter werden. Es sind
Alternativen, die sich im Kleinen organisieren, aber im Unmittelbaren und Konkreten
agieren. Sie verstehen sich selbst als Kollektive. Es sind Kollektive, in denen mehrere
Menschen gemeinsam ein Konto besitzen; ihre Einnahmen in einen Topf einbringen und ihre
Ausgaben aus dem selben speisen und dies ohne vertragliche oder anteilsmäßige Zu- oder
Aufteilungen. Diese Kollektive leben eine bedürfnisorientierte solidarische Ökonomie, die
auf Vertrauen, Kommunikation und Flexibilität aufbaut. Die bedürfnisorientierte solidarische
Ökonomie ist kein Sollmaß und sie ist keine Gegenbewegung. Sie ist eine Alternative. Eine
bedürfnisorientierte solidarische Ökonomie ist in unterschiedlichsten Konstellationen an
Menschen, an Kaufkräften, an sozialen Hintergründen, an Professionalitäten denkbar und
möglich. Die Bedingung ist einzig und allein den Mut und die Lust aufzubringen, etwas
anderes ausprobieren zu wollen.
Eine bedürfnisorientierte solidarische Ökonomie bietet auch jenen eine Möglichkeit, für die
sich nicht zuletzt aufgrund von Ereignissen in der letzten Zeit ein Gefühl der Unsicherheit
mit dem globalen Wirtschaftssystem, dem Bankenwesen und dem Währungswesen verschärft
hat bzw. jenen, die tatsächlich bedrängt und benachteiligt werden.
Links:
http://www.solidarische-oekonomie.at/index.php/de/
http://www.kommuja.de/politisches-selbstverstandnis-der-kommuja-kommunen/